Authentizität

Kohärenz und Integrität

Immer dann, wenn wir uns unwohl fühlen und in uns zerrissen, dann stimmt im Innen etwas nicht.
Die eigene Integrität ist verletzt bzw. etwas in uns ist inkohärent.
Immer dann, wenn wir uns mit uns verbunden fühlen, von der Erde getragen, dann sind wir locker, entspannt und wir ruhen in uns.
Dies wäre der ideale Zustand um unser volles Potential zu entfalten.
Wir fühlen uns in Übereinstimmung mit uns und der Welt, wie sie uns im Augenblick erscheint. Das ist unsere Wahrheit.

Gefühle

Bei meiner Suche nach dem, was sich in mir so lange unstimmig anfühlte, war ich lange Zeit auf äußere Einflüsse konzentriert und fokussiert. Das was ich erlebte wirkte weder richtig noch erfüllend auf mich.
Ich war im Widerstand dazu. Und immer wieder lief ich in ähnliche Situationen.

Das was ich fühlte sollte nicht sein, ich wollte es weg haben.
Dabei dachte ich, ich wäre falsch, wie schon beschrieben.
Wie sehr ich mich doch irrte.

Dadurch, dass ich die Gefühle nicht haben wollte wurde der Widerstand nur umso größer. Der Fokus immer mehr auf das was mich störte gelenkt und mein Verstand beschäftigte sich unentwegt nur noch mit den peinvollen Situationen meines Lebens.
Der hat dies gemacht, jener hat das gemacht.
Ganz so wie ich das in der Kindheit, in der Schule, auch schon im Elternhaus erfahren habe.
Wie es mir in den ganzen Schurkenspielen im Fernsehen und in den Romanen bis hin zu den Bestsellern immer wieder vor Augen geführt wurde.

Gleichzeitig die vielen Bewertungen meiner engsten Bezugspersonen. Da war ich dies und dann war ich das.
Meine Mutter bezeichnete mich gar einmal als Ausgeburt der Hölle und ich müsste in ein Heim für schwer erziehbare Kinder.
Heute weiß ich über ihre Überforderung mit all dem, mit dem sie nicht umgehen konnte.

Abspaltung und Selbstbetrug

Diese Einflüsse ließen mich nicht erkennen, was das Leben gutes für mich bereit gestellt hat. Stets bekam ich zu hören und zu fühlen, dass ich nichts tauge und ich müsse mich mehr anstrengen um etwas aus mir zu machen, denn wie mir gesagt wurde – Nichts bin ich schon!

All dies führte dazu, dass ich mich selber ablehnte und als grundtief zu verachtende Kreatur empfand und mich für nichts Wert schätzte.
Scheinbar bestand ich nur aus Schuld und das vorherrschende Gefühl war Schuldbewusstsein und Schande für meine Eltern.
Über das Glaubenssystem gefördert, hielt ich mich für den größten Sünder auf Gottes Erde.

Diese Gefühle musste ich los werden und so spaltete ich sie von mir ab. Ich leugnete mir selbst diese Gefühle zu haben und flüchtete in meine Traumwelt.
Die Gefühle ließen mich jedoch Zeit meines Lebens nicht mehr los.

Angst

Die Konfrontation über mein geknicktes Dasein und fortwährende Versuche es den Mitmenschen im Außen Recht zu machen, gleichzeitig die Angst und Grundannahme es wieder einmal nicht Recht machen zu können.

Mich andauernd selbst für zu schwach halten und für unfähig wer zu sein. Ich beschimpfte mich selbst und verwendete dafür Wort Phrasen, die ich schon in meiner Kindheit von meinen Eltern gehört hatte.

Versagensangst und Panikattacken schon in der Grundschulzeit.
Was soll ich sagen, es wurde nicht besser über die Jahre.

Stärke und Härte

Ich wollte stark sein, gegen das Böse bestehen. Hatte die Vision, dass ich wohl auf meinem Heilsweg des Märtyrers auf einem Kreuzweg war.
Ich bin tausend Male am Kreuz gestorben.
Immer dann, wenn ich die Gefühle nicht mehr halten konnte und ich in eine Dissoziation und in den daraufhin unvermeidbaren Kollaps rauschte.

Ich war so stark, so unendlich stark, dies 52 Jahre auszuhalten…
Nicht wirklich!

Nun, ich habe es nicht wirklich gut ausgehalten. Schon in der Schulzeit zeigte sich ein Reizdarm-Syndrom.
Unfälle über Unfälle, Konzentrationsstörungen. Angst vor Versagen und der Kampf gegen die Ablehnung im Außen.
Prüfungsangst und regelmäßiges aus mir herausfallen, todesmutig in den Blackout – Ich solle mich was trauen und es erneut versuchen. Mich selbst über mein kasperhaftes Verhalten vor mir und den Mitmenschen der Lächerlichkeit preis gegeben und in Scham darüber in der Unterwelt versinkend.

Im Laufe meiner Jahre, bekam ich Signale. Signale, die ich interpretierte. Mir wurde gesagt wie ich zu sein hätte, damit ich dies und das erreiche und ich bin voll darauf hereingefallen.
Ich wurde zum Meister der Adaption, der Imitation, der Anpassung und des Selbstbetrugs.
Am Ende glaubte ich wirklich das alles zu sein, was sich mit alledem geformt hat, zeitweise kam ich richtig gut damit an.

Irgendwann bricht jede Deckung weg

Eines Tages bricht man unter all dieser Last und in der Zerrissenheit seiner selbst zusammen.
Das ist unausweichlich, jede Maske fällt eines Tages.
Und das ist der Moment, in dem Erwachen stattfinden kann.
Die ganz Harten, so wie ich brauchen schon mehrere Anläufe dazu.

Gar mancher ist daran verstorben und hat es nicht erkannt, so mein Vater. Eine Tante, die Schwester meines Vaters hat das so formuliert: Dein Vater ist aufrecht gestorben!
Es wäre interessant, ob sie auch versteht, was sie da gesagt hat.
Mein Vater war unbeugsam, fleißig und tief gläubig. Ob er je erkannt hat, dass er sich selbst auf dem Gewissen hat weiß ich nicht. Er hat es mit 57 Jahren mit ins Grab genommen.

Mich hat mein Lebensweg immer wieder mit den selben Herausforderungen konfrontiert.
Stets die selben Lockrufe mich zu verführen es wieder auf die selbe Art bewältigen zu wollen oder anders formuliert, sprach die Seele zum Körper – mach Du was, sein Verstand hört nicht auf mich!

Der Körper machte viel. Auch in den richtigen Momenten, wo das Leben seine Weichen stellt. In der Lehre, der Gesellenprüfung, welche ich mit Meniskus Abriss abbrechen musste und deshalb als nicht bestanden gewertet wurde usw. und so fort.
Das wiederholte sich in allen Beschäftigungsverhältnissen und in allen Beziehungen zu anderen Menschen und auch Partnerinnen.
Gelernt hatte ich natürlich auch zu wenig und immer war das Außen und Andere Schuld.
Es entwickelte sich Zorn und Wut, doch diese Gefühle zeigt man nicht in unserer Gesellschaft.

Dem Einen oder Anderen wird das sehr bekannt vorkommen und er/sie wird direkt erkennen, es geht mir auch so.
Weil….
Stopp! – Nicht weil, denn das Weil zeigt schon mit dem Zeigefinger ins Außen. Dabei zeigen drei Finger auf einen selbst.

Komplette Aufgabe

Über meinen Spirituellen Weg bin ich von einem Zeichen zum nächsten Zeichen gewiesen worden.

Danke für alle Menschen, die sich Mühe geben ihr Wissen zur Verfügung stellen und Wege aufzeigen zu sich selbst zu finden.

Erst die Sicht nach Innen. Zur Ruhe und Stille. In die Beobachtung. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.

Und immer noch ohne auch nur die geringste Erleichterung oder Auflösung des inneren Konfliktes.
Schmerzhafte Jahre. Darüber habe ich den Zugang zu meinem Sohn verloren, den Zugang zum Arbeitsmarkt und soviel Energie, dass ich einen Antrag auf Erwerbsminderungs-Rente gestellt habe.

Es war erforderlich, alles was ich annahm und glaubte fallen zu lassen. Das Leben kennt dabei keine Gefühle und schickt das, worauf ich fokussiere. Es unterstützt Wachstum, die Richtung ist dabei für das Leben ohne Belang.
Es ist meine Entscheidung, ob ich im goldenen oder im schwarzen Fluss des Lebens schwimme.

Erwachen

Mitunter zieht sich das Erwachen ganz schön in die Länge.
Doch gemessen an der schmerzvollen Zeit ist das nur ein Wimpernschlag lang.
Notwendigerweise geschieht erwachen nicht, wenn der innere Widerstand aufrechterhalten bleibt.

Erwacht ist nur gedacht. Es braucht mehr als das Erkennen wie es sein sollte. Es braucht das Fühlen und Wert schätzen von mir selbst, für mich, als das Wesen so wie es ist.
Die Person ist nur eine Ansammlung von Konditionierungen und das Programm welches im Verstand läuft ist das Ergebnis der Programmierung aus dem Elternhaus, der Schule, unseres Systems in beschränkenden Rahmenbedingungen, die wir glauben.

Ehrlichkeit zu sich selbst

Eingeständnisse machen wir und somit auch ich jeden Tag in einer nicht gesunden Art und Weise.
Ohne sich zu fühlen und oft auch ohne bewusst darüber zu sein, lassen wir uns von unserem Unterbewusstsein leiten und bedienen Andere, der Programmierung entsprechend, um selbst etwas für uns herauszuziehen.
Nämlich die Annahme und Aufmerksamkeit, die wir uns selber nicht schenken und die wir als Kind mit wenigen Ausnahmen nicht erfahren durften.

Daraus folgt, dass ich mich nicht gut fühlen kann. Es sei denn ich stehe voll und ganz in Bewusstheit und nach Überprüfung meines Inneren zu dem was ich zusage und wie ich mich verhalte.
Ich spüre es meist verspätet, wenn ich etwas zugesagt habe, das gegen mein Innerstes verstößt, nämlich an den Folgen.

Um da wieder raus zu kommen, muss ich die Deckung fallen lassen und mich zeigen wie ich bin – nun, das habe ich nie gemacht, als ich die Ursachen im Außen deklarierte.
Das ist mitunter das Schwierigste, was mir in meinem Leben untergekommen ist.
Ehrlich zu mir selber und ehrlich zu meinen Mitmenschen.
Blöd dabei ist nur, dass das Bewusstsein darüber meist nicht gegeben ist. Das läuft zu 90% unterbewusst was da so läuft.
Wer und was bin ich, wie soll ich ehrlich sein, wenn ich mich selbst nicht spüre und sehe?
Mein Versuch dies durch das Verhalten des Außen auf mich abzuleiten brachte mich stets in Abhängigkeiten, die sich nicht gut anfühlten und in Ablehnung endeten.

Authentizität

Authentisch Sein bedeutet aus sich selbst heraus in völliger Übereinstimmung mit sich selbst zu sein.
Dass dies ein schier unmögliches Unterfangen ist leuchtet ein, wenn dies noch nicht einmal von Menschen über sich gesagt wird, die von Anderen als völlig authentisch wahrgenommen werden.

Was ich aber jederzeit tun kann, ist nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich zu mir und Anderen zu sein, wenn es mir gelingt festzustellen wie sich ehrlich mit mir selber sein anfühlt.
Das bedeutet für alles was ich fühle, denke, tue und mit mir und meinen Mitmenschen interagiere, die hundertprozentige Verantwortung zu übernehmen.

Ich bin beteiligt, dann bin ich Teil davon. Was mir entgegengebracht wird – überwiegend durch mich selbst – ist keine Böswilligkeit, sondern das Leben bietet mir ein Geschenk dar, das mein Wachstum und meine Entfaltung möglichst begünstigen soll.
Verhalte ich mich dem widersprüchlich, dann spüre ich das in Form von Gefühlen der Inkohärenz.
Entsprechend meinem Inneren zeigt sich das im Außen.

Resümee

Ich kann mich stets dazu entscheiden, mich so zu verhalten, zu denken und mit Anderen zu interagieren, dass ich mich in mir kohärent also in sich stimmig spüre.

Ehrlich und authentisch leben, mir und anderen nichts vormachen ist kein Zustand, der irgendwann erreicht ist.
Es ist ein lebenslanger Weg, der ein erfülltes und glückliches Leben ermöglicht. Sich im eigenen Körper wohl fühlen.
Aus sich selbst heraus lebendig Sein.



Wo Glück Zuhause ist

Wer mich bis hierher begleitet hat, konnte sich ein Bild davon machen, wie eng es manchmal in mir ist.
Nun, ich konnte hier nur einen kurzen Abriss dessen darstellen, was sich in meinem Leben bereits ereignet hat – wenig Glück gehabt könnte man sagen.
Bekanntlich ist nicht alles Gold was glänzt, aber genauso wenig ist alles Pech was schwarz ist.

Auf der Suche nach dem persönlichen Glück, bin ich durch einige Lebenssituationen gegangen und war sehr enttäuscht, das Glück dabei scheinbar nicht gefunden zu haben.
Ob das die Partnerschaften, zwei Ehen oder auch die Beziehungen, ebenso zu Kollegen, Freunden oder sogar zu Familienmitgliedern waren.
Schon sehr lange hatte ich Glück mit Erfolg, Freude, Abwesenheit von Unangenehmen Gefühlen und Angenommen sein in der Gesellschaft gleichgesetzt.
Und wie aus meinen bisherigen Erzählungen unschwer zu erkennen ist, habe ich das alles überwiegend zur inneren Bestätigung von Außen erhofft, ja geradezu erwartet.
So ist das mit Erwartungen – sie erfüllen sich meist nicht.

Spiritualität

Als Kind katholischer Eltern und einige Jahre als Ministrant in unserer Pfarrei in Niederbayern, bin ich schon sehr früh und intensiv mit Glaubensthemen konfrontiert gewesen.
Irgendwann in meinem Leben war ich so enttäuscht von den Verfehlungen einiger Glaubensbrüder, und der Institution Kirche, von meinem eigenen Umgang und der Buße, dass mir das mit dem Glauben nicht mehr allzu leicht fiel.

Im Dezember 2013 bin ich von Bayern nach Rheinland-Pfalz gezogen.
Meine zweite Ehe war gescheitert und die Arbeit in München war schon im August 2012 von mir aufgegeben worden.
Ich hatte den Wunsch nach Veränderung und den Mut einen Neuanfang zu wagen.
Dabei kam es mir zugute, dass ich nicht unter Kontaktschwierigkeiten leide.
Wer mir nichts getan hat, dem stand ich offen und neugierig bin ich auch.
Und in diesem Fall stand ich meiner jetzigen Partnerin auch sehr offen und aufgeschlossen gegenüber.

Sie war es denn auch, die mich durch ihr Interesse mit dem Buddhismus konfrontierte.
Ich hatte schon öfter in meinem Leben davon gehört und auf Reisen z.B. Thailand und Sri Lanka war ich auch schon oberflächlich damit in Berührung gekommen.
Dadurch, dass meine Lebensgefährtin jedoch das Grundstudium Buddhismus im Fernkurs absolvierte, war das nun ein ganz anderer und tieferer Kontakt – Ich war irgendwie mit dabei.
Ich begann die Lehren zu verstehen.
Weniger die Worte, denn den Sinn und die Weisheit darin. Die Weisheit darüber wie der menschliche Geist und der Verstand so funktioniert und dass diese Funktionalität maßgeblich für das Leiden der Menschen verantwortlich ist.
Somit auch für meine Leiden.

Ethik

Schon in der christlichen Welt, war es mir wichtig und empfand ich es richtig, dass es Werte gibt welche dem Leben zugewandt sind, auch wenn diese überwiegend im Umfeld nicht gelebt werden.
Ich stellte fest, dass diese Werte in den Weltreligionen nahezu identisch oder deckungsgleich verankert sind und dass diese Werte das grundsätzliche soziale Miteinander stärken sollen – also lebensbejahend und Gemeinschaft fördernd sind.
Und überdies stellte ich fest, dass sich diese Werte mit meinem Empfinden in Übereinstimmung befanden.
Da war ich jedoch noch zu fokussiert auf meine inneren Widerstände dazu, dass diese Werte um mich herum scheinbar überhaupt nicht gelebt wurden. Kurzerhand ich stand meinen Empfindungen äußerst unsicher gegenüber.

Lehrer und Meister

Ein wahres Glück ist, dass ich nicht auf eine Position alleine schaue und meine, das wäre der Weisheit letzter Schluss.
Und so kam ich mit Hilfe des Internets von einem Guru zum Nächsten. Jeder für sich ein spirituell erfahrener Mensch, der weit über das hinaus schauen konnte was ich bis dahin wusste.
Nur irgendwie konnte ich davon nichts umsetzten.

Durchbruch

Bis ich durch Zufall eine einleuchtende Erklärung für beides fand.
Also zum Einen meinen Zustand der Unsicherheit – ausreichend erklärt anhand der biologischen Abläufe im Körper und zum Anderen darüber weshalb ich mich mit Meditation nicht aus dem Zustand der Erregung unter scheinbarer Gefahr und dorsalem Nervensystem (Parasympathikus) in einen sicheren Zustand (ventraler Vagus) überführen konnte.
Das funktioniert nämlich nicht ohne die festgehaltene Energie in Fluss zu bekommen.

Dies geht über still Sitzen und mental auf ein Meditationsobjekt fokussieren einfach nicht.
Im Gegenteil, dabei wird nur der Abstand zu mir selber größer.
Wenn der überwunden ist, bleibt nichts mehr von mir übrig.
Wie paradox ist es, dass der Buddhismus und große spirituelle Lehrer das Auflösen des Egos und der Identifikation mit dem Ich propagieren, mein Innerstes jedoch darunter leidet, keine Identifikation mit einem Ich gefunden zu haben. Das heißt keine Identifikation mit der entwickelten Identität in Kohärenz zu erleben.
Und da geht es schon mal gut zur Sache.
Hilfreich, wenn man versteht, dass die Leerheit im Buddhismus nicht ein Nichts ist, sondern Alles.

Bitte steigt darauf jetzt nicht ein, denn das ist zwar richtig, aber nicht wichtig für den Schwenk das eigene Überleben zum Erleben zu ändern.
Ändern des Lebens im Sinne eines Erfahrens und nicht eines Widerfahrens.

Veränderung

Von da an ging es sehr schnell. Ein bisschen zu schnell.
Mir wurde klar, dass es nicht ausreichend ist zu denken dass man das Leben ändern kann und dass man sich auch nichts herbei wünschen kann und es wird kommen, wenn man nur fühlt und denkt man hätte es schon.
Es erfordert vor allem auch die notwendigen Schritte dafür zu tun.
Und da war ich wieder bei meinem Thema.

Wie soll ich in einer Stimmung des Widerstandes, der Angst vor Verletzung, und vor allem im körperlichen Zustand einer Gefahr, also unsicher so eine Veränderung herbeiführen?

Nun, gar nicht. Das geht schlicht und einfach nicht, ohne körperlich Sicherheit zu spüren und sich von der Erde auf der man steht getragen zu fühlen.
Und wie ich bereits erfahren habe, gibt es diese Sicherheit nicht im Außen.
Sie von Außen zu erwarten, muss zwangsläufig nur zu weiteren Enttäuschungen und Frustrationen führen, weil da draußen nur stetige Veränderung und Zerfall stattfindet.

Alles was entsteht vergeht auch wieder (ein magischer Satz und die einzige Wahrheit).


Körperlichkeit

Wie bereits erwähnt, kommt man im körperlichen Zustand von Gefahr nicht über mentale Einflüsse in die Entspannung und ein körperliches Gefühl der Sicherheit.
Das ist ganz einfach darüber zu erklären, weil die Menge an Informationen aus dem Körper zum Gehirn das ca. 5-10 fache von dem ist, was umgekehrt an Botenstoffen unterwegs ist.
So ist z.B. nachgewiesen, dass 95% des Serotonins (Glückshormon) im Verdauungstrakt gebildet werden und nur 5% im Gehirn.
Es ist wirklich wichtig, das zu verstehen und die Einheit, die man selber ist auch mit diesem Grundwissen zu unterstützen.
Man sollte verstehen, warum und was da abläuft, um die richtige Veränderung zu platzieren.
Auch wenn es ohne das Wissen geht, so sorgt es doch dafür, dass das Ablaufende besser umgesetzt werden kann und die Zweifel ausgeräumt werden.

Die Arbeit findet im Körper und nicht ausschließlich im Verstand statt. Der Verstand ist Teil dieses Körpers und nicht umgekehrt.
Als Verbindung dient das schon im Abschnitt über die Polyvagal-Theorie vorgestellte zentrale Nervensystem (dorsaler-, sympathischer- und ventraler Vagus).
Dazu die Transmitter und Botenstoffe, welche von Körper und Gehirn zur wechselseitigen Kommunikation verwendet werden.
Leider ist dieses Verständnis bei den klassischen Therapieformen psychischer Symptome noch nicht so recht angekommen.

Sorgfalt

Bei diesem Verständnis half mir wiederum die Fähigkeit der Assoziation – das Zusammenfügen von Informationen unterschiedlichster Quellen, Lehrmeinungen und Gesetzmäßigkeiten. Worauf ich mir nichts einbilde, denn viele Andere haben dies bereits ebenso erkannt und wenden dieses Wissen sehr erfolgreich an.
Es geht hierbei darum, zu erkennen was man im menschlichen Kontext (als lebender Organismus) braucht und die Unterstützer auch finden und sicher aussuchen zu können.

Denke jetzt nicht, das ist die Erleuchtung – Nein, ganz bestimmt nicht. Denn ohne dass es zu einer Heilung der Traumata im Menschen kommt, ist erweitertes Bewusstsein und Erleuchtung so gut wie ausgeschlossen (seltene Ausnahmen gibt es – Nahtoderfahrungen z.B.).
Und darum tue ich jetzt zuerst etwas für meine innere Sicherheit – wo das Glück Zuhause ist.
Denn Sicherheit kann ich mir nur selber geben (Hilfe von Menschen im Außen, die das bereits erfahren haben gibt es trotzdem).
Es ist beim persönlichen Entwicklungsweg wichtig, ausmachen zu können wer dir was richtig vermitteln kann.
Dazu ist es aber notwendig dies auch spüren zu können. Der Verstand rennt nämlich vielem hinterher, was nicht ungeprüft bleiben darf.

Persönliches Glück

Mein Weg führt mich zur Verwirklichung des innigsten meiner Wünsche – in die Selbstwirksamkeit.
Persönlicher Erfolg bemisst sich für mich nicht am Besitz oder am Erreichen von Zielvorgaben, wobei das nicht schlecht ist und umgekehrt automatisch eintreten wird, wenn ich innerlich gefestigt und stabil in die Welt blicken kann.
Das Glück findet sich im eigenen Umgang mit sich selber. An der Neugier und Offenheit, alles erleben zu können was ich mir innerhalb meiner Beschränkungen zutraue.
Und da steckt so vieles drin.

Meine Beschränkungen erkennen, die nur in meiner Vorstellung und in meinen Glaubenssätzen vorhanden sind. Die Grenzen setze ich selber aufgrund meiner Annahmen.
Ein Vertrauen in mich.
Die Erlaubnis, die ich mir erteilen darf, zu wachsen.
Annehmen von allem was geschieht, um es als Geschenk zu betrachten und als Wegweiser zu nehmen, hinzuspüren was in mir geschieht und was ich brauche.

Das macht glücklich und es macht innerlich frei.
Es ist der Weg, der vom Müssen weg- und zum Können hinführt.

Raus aus der Muss-Trance.
Weglassen der Opfer, Täter und Helfer Dynamik.
Das sind die destruktiven Verhaltensweisen und Schleifen die zum Leiden führen.
Innehalten, hinein spüren, ohne Identifikation mit dem Schmerz, als Beobachter meiner selbst, ruhig und gelassen im Sein.

Das Ergebnis sind Entscheidungen, die dem Leben zugewandt sind und automatisch die Symptome abstellen.

Authentizität

Im nächsten Artikel gehe ich auf meine Vorstellung und mein Empfinden zum Sein aus sich selbst heraus ein und warum Ehrlichkeit zu sich selbst dabei so wichtig ist…